Visiting Cinema Centrale: „GILLETTE“.

Immer noch bin ich in Rapallo. (english at the end). In der kleinen Wohnung der Vietnamesin, die meistens in Portofino arbeitet, weil da mehr Geld zu machen ist. Ich gehe jeden Tag in der von der Sonne erhitzten Stadt herum und frage mich, warum ich nicht weiter nach Sardinien fahre. Eigentlich bewege ich mich schon wieder weg davon. Natürlich gibt es Antworten darauf. Ich muß sie nicht aussprechen. Wenn ich weder das Fragen noch die Antworten mehr hören oder einfach vor der Hitze in den tiefsten Schatten flüchten will, gehe ich ins Kino. Meistens in denselben Film: „GILLETTE“ im Cinema Centrale. Gottseidank spielen sie den hier ziemlich oft. Ich war von dem Plakat irgendwie angezogen und wollte einfach sehen, wie sich diese Frau bewegt bei verschiedenen Gelegenheiten und so weiter. Inzwischen kenne ich natürlich alle Szenen genau und weiß im voraus wohin sie in der nächsten geht und was sie da zu wem sagt. Aber weil ich kein italienisch verstehe, weiß ich nicht, worums geht (- ausser den üblichen Streitereien der Liebe vermutlich). Das ist eigentlich sehr gut, denn sonst wäre ich vermutlich schon lange gelangweilt davon, immer diesselben Worte zu hören. Der Klang ihrer Stimme langweilt mich jedoch nicht. – Einmal brach der Film aus technischen Gründen ab und das Bild blieb einfach stehen.

Da sah die Frau plötzlich so aus, als wüßte sie selber nicht, was in der nächsten Szene passiert oder wer da vor ihren Augen erscheint. – Immer hoffe ich jetzt auf diesen Moment: – den Stillstand der städtischen Elektrizitätswerke.

 

Still i am in Rapallo. At the apartment of the vietnamese, which mostly works in Portofino, because there is more money to make. Every day i go out walking in the sun bruised streets of the city and ask myself why i didn’t go on to Porto Cervo, Sardinia. In fact i already moved into the opposite direction. Of course there are answers. I don’t have to tell them here. When i couldn’t stand neither the asking nor the answer or just like to vanish from the heat into the deepest shadow, i enter a cinema. Mostly -always- in the same movie: „GILLETTE“ at the Cinema Centrale. Blessedly they play it in „heavy rotation“ here. I was drawn into it by the picture they showed at the street and i simply wanted to see how this woman moves under different circumstances and so on. By now -having seen it often- i shure know where she is going in the next scene and whom she meets there. But since i do not understand italian, i didn‘ catch any meaning and do not know what it is all about (besides the hassle of love i assume). I considered myself fortunate about this, because otherwise i would be bored – repeatedly hearing the same words over and over. Concentrated just on her voice, i wasn’t bored at all. – One day the film stopped abruptly, due to technical difficulties – and the actual picture stood still.

Then the woman all of a sudden looked as if she did not know by herself what is going on next or who will appear there in front of her eyes.

Always i hope now for this exact moment: – the standstill of the municipal utilities.

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